Fortbildung Trauerbegleitung für Familien, Kinder, Jugendliche, Erwachsene

Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen (Johann Wolfgang von Goethe)

Familien im Trauerprozess zu begleiten erfordert besondere Sensibilität, Flexibilität und Kreativität. Die Fähigkeit, sich in die kindliche Erlebenswelt einzufühlen, die LebensTrauerART von Jugendlichen achtsam zu berücksichtigen und gleichzeitig die Erwachsenen mit ihren Bedürfnissen einzubinden erfordert Achtsamkeit und systemischen Blick. Jedem Familienmitglied mit Respekt und vor allem phantasievoll kreativ zur Seite zu stehen, soll in dieser Weiterbildung in besonderem Maße entwickelt, entdeckt und ausgebaut werden.

Dafür ist es notwendig, sich mit eigenen Verlusterfahrungen auseinanderzusetzen, Trauerwege zu reflektieren und die persönliche Haltung mit fundiertem fachlichen Wissen und methodischen Fertigkeiten anzureichern.
Angemessene Begleitung erfordert systemisches Handwerk: Kinder und Jugendliche sind grundsätzlich in ihren persönlichen Bedürfnissen, Ressourcen und ihrem Bezugssystemen wahr- und ernst zu nehmen, ebenso Erwachsene.
Es geht bei dieser Qualifizierung sowohl um Selbstreflexion, theoretische Hintergründe und Wissensvermittlung unter systemischen Aspekten als auch um fundiertes praktisches Handwerkszeug für die Begleitung von trauernden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in deren Familien. 

Qualifizierung Trauerbegleitung wenn der Regenbogen weint
Trauerbegleitung in Familien „Wenn der Regenbogen weint“

Angesprochener Personenkreis

Professionell und ehrenamtlich tätige Menschen aus dem Bereich

  • Trauerbegleitung, Hospizarbeit
  • Pädagogik
  • Medizin
  • Psychologie
  • Seelsorge
  • Beratung

Die Weiterbildung findet berufsbegleitend statt. Sie besteht aus acht Modulen, Arbeit in Intervisionsgruppen, einer schriftlichen Hausarbeit und einer Symbolpräsentation. Sie umfasst insgesamt 236 UST.

Am Ende der Qualifizierung erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat des BVT Bundesverband Trauerbegleitung e.V..

Die TeilnehmerInnen verpflichten sich zur Teilnahme an den Seminartagen, sich zwischen den Seminaren in Regional-gruppen zu treffen, sowie Hausaufgaben durchzuführen.
Die Bereitschaft, sich selbst auseinanderzusetzen, ist wesentliche Grundlage für professionelles Handeln. Die Teilnehmerzahl ist auf 16 Personen begrenzt.
Dieser Kurs ist nicht geeignet für Menschen in akuten, tiefgreifenden Verlust- und Trauersituationen.


Ziele:  Erweiterung von Fachwissen, Selbstkompetenz, Handlungskompetenz und Sozialkompetenz

  • Bewusstmachung des eigenen inneren Kindes als Ressource in der Begleitung und Auseinandersetzung mit eigenen Verlusten
  • Grundwissen zu Trauertheorien, Trauerverläufen, Trauerreaktionen sowie systemischer Begleitung
  • Grundwissen zu Traumaentwicklung im System
  • Grundlagen der Entwicklungspsychologie und Lebensphilosophie (Todeskonzept, Krankheitsverständnis und Entwicklungsaufgaben)
  • Grundlagen zur Beratung von Eltern und Pädagogen im Bezugssystem Familie, KITA, Schule
  • Erschließen von praktischen kreativen Interventionen zur Begleitung unter ressourcenaktivierenden Ansatz
  • Achtsamer Umgang mit Ritualen, Symbolen, Symbolsprache und spirituellen Bildern
  • Lebendiges Lernen zur Prozessgestaltung
  • Unterscheidung normale, erschwerte, kompliziert und traumatische Trauer und Befähigung zu angemessenen Interventionen
  • Haltungstraining, Selbstfürsorge und Psychohygiene

Inhalte

  • Selbstreflexion: Begegnung mit inneren Anteilen und Auseinandersetzung mit eigenen Verlusten
  • Rollenverständnis und Selbstbild als Begleiter mit den eigenen Fähigkeiten und Grenzen
  • Training von Achtsamkeit, Haltung
  • Grundlagen der Kinder-, Jugend- und Familientrauerbegleitung aus entwicklungspsychologischer und systemischer Sicht
  • Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Trauermodellen und -theorien und Grundlagen der systemischen Arbeit
  • Normale, erschwerte, komplizierte und traumatische Trauerprozesse: Reaktionen bei Trauer und Trauma, Aufgaben in der Trauerbewältigung sowie Begleitansätze und Stabilisierungsmöglichkeiten
  • Grundlagen der Krisenintervention: Distanzierung und Stabilisierung für den Lebens- und Trauer-Raum Kindergarten, Schule, Familie
  • Begleitung von Familien bei Sterben eines Familienmitglieds und auf dem Trauerweg
  • Verschiedene Zugangsformen und Interventionen in der Arbeit mit Familien über Tanz, Embodiment, Musik, Kunst und Gestaltung, Spiel, Geschichten und Märchen, Phantasiereisen und Kinderpsychodrama
  • Heilpädagogische, körperorientierte, systemische und ressourcenaktivierende Methoden
  • Rituale verstehen und entwickeln, Symbolarbeit
  • Spirituelle Zugänge, Glaubensfragen und Jenseitsvorstellungen im interreligiösen Kontext
  • Literaturarbeit (Kinder u. Jugendbücher, Fachliteratur)
  • Kommunikation und Gesprächsführung mit allen Altersgruppen in schwerer Lebenssituation
  • Prozesse begleiten im Einzel- und Gruppensetting: Gestaltung der Erstkontakte, Auftragsklärung, Unterstützung individueller Bewältigungsstrategien
  • Erarbeitung und Durchführung einer praxisbezogenen Symbolpräsentation

Die Weiterbildung ist Maßstab für die BVT Standards.
Sie ist vom Bundesverbandes Trauerbegleitung e.V. anerkannt als Große Basisqualifizierung.

Termine:

  1. Modul: 6.-8. März 2020 
  2. Modul: 15.-19. Juni 2020
  3. Modul: 10.-13. September 2020
  4.   Modul: 8. – 12. Februar 2021
  5. Modul: 30. April. – 2.Mai 2021
  6. Modul: 18. – 20. Juni 2021
  7. Modul: 23. – 27. September 2021
  8. Modul (Zertifikatsübergabe): 29.-31. Oktober 2021

Kosten : 312,00€ pro Wochenende (im Modul 1 plus 50,00€ Anmeldegebür) 597,00€ po Wochenmodul (Kursgebühr, Unterkunft, Verpflegung) 649,00€ Erlebnispädagogikmodul

Veranstalter und Veranstaltungsort:

Bildungs- und Exerzitienhaus St. Bonifatius,    Bonifatiusweg 1-5, 59955 Winterberg- Elkeringhausen

Tel.: 02981-9273-0

E-Mail: info@bst-bonifatius.de

www.bst-bonifatius.de